VIAC – frankly – finpension, Update Januar 2022

Anfang Dezember 2021 habe ich meine steuerbegünstige Private Altersvorsorge, kurz Säule 3a, neu organisiert. Von konventionellen Banken zum digitalen Vorsorgeanbieter, vom Konto zu Aktien.

Dieser Markt ist im ständigen Umbruch, der im Dezember 2021 erwähnte Sparbatze, stellt seinen Betrieb Ende Januar 2022 ein.

Gemäss der Handelszeitung trifft dies auch für Freya zu. Deren Homepage scheint noch online zu sein, der Link zur App ist jedoch schon tot…

Bei allen drei im Titel erwähnten Instituten habe ich Anfang Januar rund 2’000.00 einbezahlt.

Nach sechs Wochen und einem Jahreswechsel stellt sich die Situation wie folgt dar.

frankly

Meine Kritikpunkte vom Dezember 2021 gelten noch immer. Die PC-Optionen von VIAC und finpension bieten mehr Informationen als ihre Apps und frankly als nur-App Anbieter hinkt hier klar hinterher.

Dafür ist die franky App die visuell beste App, auch wenn Kerndaten fehlen.

Am meisten stört mich, dass ich nicht sehen kann, wie viele Anteile des Swisscanto Fonds ich besitze. Diese Information sehe ich im Depotauszug am Jahresende und bei Käufen, aber nicht den aktuellen Bestand in der App.

Auch wundert es mich, dass das Branding beim Konto- und Depotauszug fehlt. So laut wie frankly sonst ist, würde man erwarten, dass man den Anbieter auf dem ersten Blick der Auszüge erkennen würde.

finpension

finpension versteckt auf der App wichtige Daten. Der Kontostand findet man bei Transaktionen, wenn man das Kästchen zum Querformat drückt. Wenn man zum Hochformat zurückkehren will, stürzt die App ab.

Belege als PDF erhält man bei finpension nicht, zumindest nicht bei Käufen / Verkäufen.

Auch zeigt die App nicht an, wieviele Anteile man an den einzelnen ETF besitzt. Bei der PC-Variante sieht man den Bestand, zumindest auf zwei Komma-Stellen. Die App ähnelt der von VIAC. Ich gehe davon aus, dass mit mehr als den zwei Komma-Stellen gerechnete wird. Die reports, die man sich per Email senden lassen kann, weisen sechs Dezimalstellen aus.

Dies führt dazu, dass die Abrechnungen nicht stimmen. Die erhaltenen Zahlen gehen einfach nicht auf. Vertrauenserweckend ist dies nicht.

Positiv ist die Liste der Top 10 Holdings, die Liste der 10 wichtigsten gehaltenen Aktien.

VIAC

Sehr gut gefällt mir die Homepage von VIAC. Die Informationen zu Anlageklassen, Währungen, Regionen, etc., werden klar dargestellt.

Was mir weniger gefällt, ist dass die Abrechnungen nicht exakt sind. Gemäss der Bestandesübersicht besitze ich 55.05 iShares Nasdaq 100, in der Kaufabrechnung sind 55.045 Anteile ausgewiesen und gemäss dem belasteten Betrag habe ich 55.04531970995386 Anteile. Der VIAC Kundendienst, hat erklärt, dass sie auf bis zu 20 Kommastellen arbeiten. Das scheint mir ein massiver Overkill zu sein. Bei drei Kommastellen entspricht dies 90 USD Cents. Bei sechs Kommastellen 0.9 USD Cents.

Auch das Rebalancing macht teils wenig Sinn. So wurden zum Beispiel 0.003 Anteile eines ETFs verkauft, für 1.27 CHF, dies bei einem Bestand von 40’000.00.

Den Bargeldbestand mit 3 % finde ich auch zu hoch. Da ich hier mein Hauptdepot habe, liegen tausende CHF auf der faulen Haut.

Fazit

Grundsätzlich hat sich meine Bewertung nicht gross verändert. VIAC führt vor finpension, frankly bleibt auf dem dritten Platz.

Bei VIAC werde ich wohl ein zweites Portfolio eröffnen, das fünfte mögliche Konto werde ich wohl für einen vierten Anbieter freihalten.

Dieser Artikel der von Graffenried Gruppe stellt sinnvolle Fragen zum Einsatz von Aktien in der Säule 3a aus steuerlicher Sicht. Sie weisen darauf hin, dass die Steuerersparnis durch die Säule 3a von der Steuer auf die Kapitalleistung (beim Bezug des Säule 3a-Guthabens) aufgefressen werden kann.