Einleitung

Der nächste und wohl wichtigster Schritt, ist das Finden eines Architekten für meinen Hausbau in Liesberg. Der Praxis-Ratgeber zum Hausbau, eine Publikation des HEV Schweiz (Haus Eigentümer Verband Schweiz), listet die Aufgaben der Bauherrschaft mit der Bestimmung der Projektanforderungen und des Festlegens des finanziellen und terminlichen Rahmens.

„Der Architekt ist für die Vorlage eines guten architektonischen Entwurfs, der technischen Realisierung des Bauobjekts, der Kontrolle der Baukosten und die Einhaltung der Termine zuständig.“

Mit den ersten drei hier aufgeführten Architekten, hatte ich bereits Kontakt.

Halle 58 Architekten GmbH, Bern

Von diesem Anbieter stammt das 700 Prozent Haus über das ich ausführlich hier gesprochen habe. Was mir gefällt ist die Ausrichtung und Lage des Hauses, die Photovoltaik, der Südbalkon, die Technik und die grossen Fenster. Weniger gefällt mir die Verwendung von Holz im Aussenbereich und die Verwendung von Glas beim Geländer des Balkons.

Was mir an Halle 58 gefällt, ist dass er viel Erfahrung mit Photovoltaik hat und kein anderes Haus wohl gleich viel Augenmerk beim Umweltschutz erhielt.

In meinem Entwurf DD2 habe ich sein Projekt meinen Bedürfnissen angepasst.

Fresh Haus / Marty Design

Von diesem Anbieter habe ich drei Häuser besucht. Eines in Remetschwil, eins bei Liestal und das letzte in Frenkendorf. Hier noch die Links zu Fresh Haus und Marty Design.

Die besuchten Häuser waren ordentlich gebaut. Da es sich um eine der grösseren Anbieter handelt, konnte ich mehrere unterschiedliche Liegenschaften besuchen. Da kann man sich schon einen guten Überblick verschaffen.

Ein elegantes Haus ist das Cardo in Hochwald welches ich erst vor kurzem auf baudokumentation.ch entdeckt habe. Mir gefällt vor allem der Blick von aussen, dass beim Sitzplatz ein Aussenraum vorhanden ist und die Badewanne.

Die Fresh Häuser sehen jedoch sehr ähnlich aus. Etwas monoton, halt wie Häuser heute oft gebaut werden. Trotzdem werde auf jeden Fall mit Marty Design Kontakt aufnehmen.

Kobelthaus

Bisher konnte ich erst ein Projekt dieses Anbieters besuchen und zwar in Reigoldswil.

Beim Besuch wurden Modelle von verschiedenen Häusern ausgestellt. Eine Graphik zeigte das Haus Siello, welches die Grundlage des gebauten Hauses war und Pläne des realisierten Projekts. Auch Modelle der Wandkonstruktion waren vorhanden.

Angenehm war auch der Kontakt mit den Mitarbeitern. Viele Projekte sind in der Ostschweiz, ausser dem Projekt in Reigoldswil habe ich nichts hier in der Gegend gefunden.

Idealbau

Mit Idealbau hatte ich noch keinen Kontakt. Die Homepage sieht aber schon interessant aus. Wenn ich das richtig sehe, hat Idealbau auch zwei Linien: Eine Reihe von Standardhäusern mit drei Ausbaustufen und individuelle Häuser, welche eine Vielzahl von Formen ausweisen.

Zum Beispiel das M 60 wird von 600’000.00 bis 700’000.00 angeboten und hat 176 m² Nettowohnfläche.

Das Projekt 1729-2 hat einen Schatten spendenden Dachüberhang. Ich würde gerne ein wenig mehr Farbe haben, aber ich könnte mich in dem Haus wohl fühlen.

Sie haben auch Erfahrung mit einem Plusenergiehaus welches auch Regenwasser nutzt. Es hat auch Gelb und Blau in den Schlafzimmern, leider aber auch viel Sichtbeton. Das Symmetriehaus, hat eine Küche ohne Hängeschränke dafür aber eine riesige Kochinsel, Aussensitzplätze für jedes Wetter, jede Jahreszeit, aber auch viel grauen Beton und Geländer aus Glas.

Was mir auch gefällt ist der Mut zur Farbe, aussen und innen. Ich würde gerne ein Haus anschauen.

Auf diesen beiden Seiten habe ich weitere Architekten gefunden:

Swiss-Architects.com

Auf dieser Homepage werden Schweizer Architekten vorgestellt. Von den hunderten, wenn nicht tausenden von Architekten ist dies eine kleine Auswahl. Ich habe die Liste der vorgestellten Projekte angeschaut und ein paar Anbieter etwas detaillierter. Kriterien waren Design, Standort, Aktualität, Lokation (Nordwestschweiz), Sprache und Typ (Einfamilienhaus).

baudokumentation.ch

Die Schweizer Baudokumentation ist ähnlich, aber besser. Auch wenn weniger Objekten vorgestellt werden, sind diese aber oft besser beschrieben, Grundrissen sind meistens vorhanden und mehr Informationen und Daten werden präsentiert. Hier habe ich neue Objekte gefunden und mehr Informationen zu bereits bekannten.

Humbert Partner AG

Diese in Bern domizilierte Firma mit sechs Mitarbeitern ist stark auf den Kanton Bern fokussiert. Auf Swiss-Architects sind fünf Projekte aufgeführt, zwei möchte ich kommentieren.

Das Projekt in Meyriez hat eine grosse Photovoltaikanlage und verwendet innen auch Farbe. Ich bin aber kein Fan der Beton-Decken oder schwarzen Küchen. Dafür nutzt dieses Haus auch das Regenwasser

In Villarepos wurde eine Stroh-Lehm-Haus gebaut. Dafür würde ich zwar noch viel Überzeugungsarbeit brauchen, aber dass er Erfahrung mit Umweltschutz hat, ist ein Vorteil.

Auf seiner Homepage führt er über 300 Objekte auf. Das Design, die Funktionen und vor allem die Informationen zu den einzelnen Bauten wie auch Grundrissen auf seiner Homepage sind lobenswert.

Architektur3

Auf diese in Kerns domizilierte und 13 Personen starke Firma bin ich über ihr Haus am Vierwaldstättersee gestossen. Mehr Details uns Bilder findet man auf hier auf ihrer Homepage. Die Aussicht aus der Badewanne ist wohl einzigartig. Von aussen ist mir das Haus zu dunkel, aber innen sieht es sehr viel besser aus. Leider hat es keine Bilder von der oberen Terrasse.

Was mir bei ihrer Architektur gefällt, ist die Verwendung von Farbe. In ihrem Doppeleinfamilienhaus in Kerns wird das Rot im Aussenbereich mit dem Rot im Innenbereich dupliziert. Auch wird in diesem Haus Farbe in der Küche, im Kinderzimmer sogar bei den Möbeln verwendet, siehe auch meinen Artikel zum Haus des Filmes „A simple Favor“ und die externe Bildergalerie. Ich bin sicher, sie könnten auch die Farbe der USM Möbel ins Projekt integrieren.

In einer Mehrheit der aufgeführten Objekte könnte ich wohnen, wobei das Haus in Heriswil wohl top ist.

Die Homepage finde ich schön aber nicht bedienungsfreundlich, vor allem bei weiteren Besuchen.

Staehelin, Gisin + Partner AG

In Basel wirkt die Staehelin, Gisin + Partner AG. Beim Besuch ihrer Homepage, welche sehr funktional ist, habe ich ihr Objekt an der Burgfelderstrasse gesehen, welches ich auch schon von aussen bewundert habe (siehe Bild).

Mehr Informationen und Pläne fand ich auf Baudokumentation.ch. Was mir gefällt, ist der sparsame Umgang mit dem engen Raum. Alle Wohnungen haben ein Badezimmer mit WC und Badewanne und eines mit WC und Dusche. Zudem hat die Wohnung einen recht grossen Abstellraum und im Untergeschoss einen individuellen Waschraum.

Zudem sehe ich zwei weitere Objekte fast täglich, die Jobfactory und Regent.

Mein Lieblingsprojekt ist an der Elbisstrasse in Füllinsdorf. Verwendet wurde weiss eingefärbtes Sichtbeton und ein Staketengeländer. Da ich kein Fan von Glas als Geländern bin, könnte ich mir eine solche Brüstung vorstellen.

Weiter gefallen mir die raumhohen Fenster, die Bodenplatten aussen, die Lichtspiele auf der Veranda, die grossen Aussenwohnflächen und die Anordnung der Zimmer.

RP Architekten

Dieses 20-köpfiges Büro befindet sich in Seengen. Im gleichen Ort wurde Pearl realisiert. Auf der übersichtlichen Homepage findet sich ein etwas ausführlicher Artikel.

Das erste Bild ist die Aussenansicht. Ich plane keinen Swimmingpool, aber die Sitzecke finde ich spannend. Das Dach hingegen, wirkt etwas schwer, dafür bietet der Überhang einen guten Schutz von der Sommerhitze. Ebenfalls gefällt mir der japanisch anmutende Innenhof, er wirkt jedoch ein wenig unruhig, ich kann die Ecken kaum zählen.

Hübsch ist auch der zweite Pool mit Aussenküche, die Ansicht von Hinten und die Lichtleiste im Wohnzimmer, welche den Raum akzentuiert.

Lämmli Architektur

Wieder Häuser am Standort des Büros, diesmal ist es Aarau. Und es sind drei Häuser. Beim 169 handelt es sich um einen weissen Kubus am Rebberg. 126 liegt inmitten einer Wohnzone und 100 ein wenig ausserhalb.

Alle drei Häuser ist gemein, dass sehr viel Wert auf die Oberflächen gelegt wird. Die Aussenfassade, das Poolhaus, der Pool, die Zufahrt, der Aussensitzplatz, die Wände und Decke innen, der Fussboden, sind beim 169 aus unterschiedlichen Materialien gefertigt. Trotzdem wirkt es nicht unruhig. Die Sitzbank beim Fenster nahe der Treppe und die rechteckigen Lampen beim Billiard Tisch gefallen mir besonders.

Beim 126 gefällt mir das schräge Dach, beim 100 das Lichtspiel bei der Garage, die riesigen Fenster, das Sonnensegel für die Veranda und die Küche.

Bei Baudokumentation wird das Haus 100 ausführlicher beschrieben. Erst mit den Informationen, konnte ich das Haus entziffern. Es handelt sich nicht wie ursprünglich gedacht um ein Doppeleinfamilienhaus, sondern um ein Einfamilienhaus mit zwei 3-Zimmer-Wohnungen. Die Grundrisse erklärt auch die Garage, es gibt einen Innenhof, welcher das Einfamilienhaus von den Wohnungen trennt.

Was mir bei diesem Anbieter gefällt, ist die Wahl der Materialien für Fassaden, Innenwände und der Mut für Farbe. Sehr gefällt mir auch die Treppe, vor allem die linke Wand!

bark ¦ bü­ro für ar­chi­tek­tur, raum & kon­zept

Das fünf Mann starke Team aus Widen hat neben einer starken Homepage auch viele gute Projekte.

Das erste steht an der Rietwiesenstrasse in Lengnau AG. Die Parzelle ist suboptimal, auf drei Seiten von Strassen umgeben und recht klein. Auch die Architektur in der Umgebung ist uninspiriert.

Als erstes fällt einem das Dach auf. Statt einer A-Form hat es eine V-Form, die höchsten Teile des Daches liegen somit aussen. Überraschenderweise wirkt es trotzdem harmonisch. Auch von Innen fällt dies positiv auf, da die Fenster grösser werden und der Blick nach Draussen nicht von einer Dachschräge blockiert wird.

Wie auch bei meinem DD Entwurf ist das Dach nicht symmetrisch. Ein weiteres, eher ungewöhnliche Detail, ist dass der Balkon mit einer Aussentreppe mit dem Sitzplatz verbunden ist. Die Aussenhülle besteht aus Alucobond, einer Aluminium-Verbundplatte, welche elegant aber nicht aufdringlich ist.

Im Innern fällt die Kombination der weissen Wände und Decken mit den grauen Treppen, Fussbodenleiste und Fensterrahmen, die Position des WCs beim Bad / Schlafzimmer und der Verzicht auf einen Keller auf. Ich will auch eine Sitzbank beim Fenster.

Spannender Umbau

Das zweite Projekt war der Umbau am Gartenweg in Niederrohrdorf. Der Unterschied zwischen alt und neu ist erstaunlich. Fenster wurden vergrössert und hinzugefügt, der Kamin massiv verkleinert, das Dach gestutzt und der Keller möglicherweise vergrössert. Von Innen gibt es vor dem Umbau keine Bilder, aber ich vermute, dass Wände entfernt wurden und die Schlafzimmer vom Erdgeschoss in den Keller verlegt wurden.

Zuletzt noch einen Blick nach Brigels zur Via Crest La Crusch. Soll man das Untergeschoss als Keller bezeichnen, wenn das Haus am Hang steht und man im Untergeschoss raumhohe Fenster hat? Egal, im UG befindet sich eine kleine Einliegerwohnung mit Kochnische. Im Erdgeschoss die Küche, das Wohnzimmer und ein Schlafzimmer mit Bad. Zuoberst hat es noch ein WC und zwei Zimmer. Es ist mir nicht verständlich, wieso dort kein weiteres Badezimmer existiert, der Platz wäre doch vorhanden.

Auch bei diesem Haus wird aussen mit Weiss und Grau Akzente gesetzt. Innen hat man teilweise riesige Deckenhöhen, am besten gefallen hat mir neben der im Dach integrierten Photovoltaik die beiden riesigen Fenster und der Ausblick auf die Alpen.

Punkt Abzug gibt es für das fehlende Badezimmer im Obergeschoss wie auch für die riesige Deckenhöhe, die zwar toll aussieht, aber viel nutzlosen Raum bringt, der trotzdem beheizt werden will.

H-O Oegerli

In der Objektdatenbank der IG Passivhaus Schweiz sind einige seiner Bauten verzeichnet. Das Haus in Mariastein habe ich schon von aussen betrachtet. Leider bietet die Homepage ausser ein paar Bildern wenig. Grund- oder Seitenrisse wie auch Beschreibungen zum Objekt fehlen. Was man aus den drei Seiten (swiss-architects, seiner eigenen Homepage wie auch der IG Passivhaus), ist schon genügend für eine Kontaktaufnahme.

Bauatelier Metzler

Holz. Wenn ich die Häuser des Bauateliers Metzlers mit einem Wort beschreiben müsste, dann wäre es Holz. Wieso kommt dieser Anbieter trotzdem einen Platz auf der Liste? Weil sie stark auf Minenergie und Plusenergie setzen, eine schöne und informative Homepage haben, Farbe mutig benützen und dies innen und aussen, Erfahrung mit Cheminées haben und zumindest teilweise Holz für mich attraktiv machen.

Am besten gefällt mir das Haus Jeisy. Es hat eine zentrale Feuerstelle und sieht sehr wohnlich aus. Mehr Informationen zum Haus Usser Allmend findet man hier (PDF) und hier.

Atelier oï.ch

Häuser scheinen nur einen geringen Teil der Produkte des ateliers oï auszumachen. Neben Lampen, Parfümfläschchen, Filz-Zubehör für USM Möbel gibt es auch ein Vogelhäuschen aus Vogelfutter.

Zwei Bauten gefallen mir. Sowohl das in La Neuveville wie auch das in Saint Aubin Sauges hat klare Linien, eine gute Verwendung von Farben oder Farbtönen. Beide Gebäude wirken exquisit, elegant aber doch bescheiden.

Die Homepage ist jedoch nur auf Französisch und Englisch.

Walker Architekten

Ein eher grösserer Anbieter ist die Walter Architekten AG in Brugg mit 40 Mitarbeitern. Zuerst habe ich das vor zehn Jahren in Pfungen gebaute Haus gesehen. Diese hat sogar ein kleines Kino, aber das luftige Wohnzimmer ist das Zentrum des Hauses. Gut gefällt mir auch der Anbau in Möriken. Die grünen Fliessen der Dusche, die warmen Holzwände, die schieferbedeckten Aussenwände und die grossen Fensterfronten mit dünnen Säulen aus Metall. Die Verarbeitung sieht exquisit aus.

In Schinznach steht ein weiteres Einfamilienhaus mit viel Holz. Ich bin kein Fan der Holzlatten, ausser bei der Garage. Dort vermag es die Wucht der grossen Tore etwas zu mildern. Wie auch bei den beiden anderen Häusern, wurde auch dieses mit sehr viel Detailliebe gebaut. Mich würde interessieren, wie das Haus heute aussieht.

m3 Architekten

In Zürich beheimatet ist die m3 Architekten AG. Die Homepage legt sehr viel Wert auf hochauflösende Bilder, hat aber sehr wenig Text. Dass Personen auf den Fotos erscheinen, belebt die Gebäude.

Das Wohnhaus aus der Goldküste ist ein gutes Beispiel. Alles wirkt elegant aber doch auch behaglich. Adrett auch die blau-weisse Kacheln der Dusche, die vier Lampen im Treppenhaus, die Kochinsel mit Induktions-Wok und der Weinkeller.

Beim Wohnhaus in Zürich wurde viel Acht auf das Treppenhaus gelegt. Die schwarzen Fensterrahmen bilden einen recht strengen Kontrast zum sonst farblosen Innern. Die doch recht massive Aussenfeuerstelle gefällt mir nicht. Das Cheminée Innen ist viel ansprechender. Auf der Baudokumentation sind die Bilder vor dem Einzug und ohne Menschen und auch in einem kälteren Farbton.

Ich bin wohl nicht mutig genug, um die Badewanne an ein Innenfenster zu stellen. Auch würde ich weniger Schiebetüren verwenden, wenn überhaupt und ich hätte versucht, das WC im Obergeschoss vom zweiten Badezimmer zu trennen. Spannend finde ich auch die Auslegung des Dachgeschosses mit Schlafzimmer, Boudoir, Fitnessraum und Dusche.

In Meilen am See steht ein kleines aber sehr behaglich aussehendes Zuhause. Ich bin kein Freund der Holzlattenfassade, aber von innen sieht alles sauber und wohnlich aus.

Ein Lieblingshaus zu finden, ist nicht einfach. Beim Wohnhaus mit vier Wohnungen in Maur gefällt mir die Küche mit dem Oberfenster, beim Wohnhaus mit drei Wohnung in Maur die grosse Terrasse des Penthouse.

Der erste Platz gehe jedoch an das Haus in Uitikon. Ein wenig schade ist es doch, dass man in der Badewanne nicht nach draussen blicken kann, dafür hat das Haus eine grosse Ankleide, genug natürliches Licht in der Küche, die Lamellen bei der Treppe wie auch der Einsatz von Farbe ist positiv.

Hegi Koch Kolb und Partner

In Wohlen befindet sich das Team von Hegi Koch Kolb und Partner. Sowohl auf ihrer Homepage wie auch bei swiss-architects werden viele Objekte präsentiert.

HKK benützt oft Sichtbeton, was mir nicht wirklich gefällt. Typisch auch die Halb-Halb-Treppe die man zum Beispiel im Haus 675 sieht. Eine sehr ähnliche Treppe wurde in mindestens zwei anderen Häusern gebaut. Ich finde die Treppe im 675 schöner. Auch in die Ränge kommt das Haus 590, welches neben einer schönen Treppe auch mit einer interessanten Aussenansicht aufwartet. Der zweite Rang geht ans 700, mir gefallen die Aussensitzplätze, die grossen Fensterfronten und dass die Garage versteckt wurde.

Haus 669 punktete mit der Sitznische am Fenster und der Badewanne mit Aussicht, aber der erste Platz ging an Haus 594, mit der soliden Treppe, den unterschiedlich grossen Fenstern, dem Bad mit Aussicht, die Lösung mit den Sonnenstoren und Jalousie und den klaren Linien.

Zech Architektur

Ein kleines Team aus Romanshorn hat ein paar interessante Objekte kreiert.

Als erstes möchte ich das Verborgene Haus beschreiben. Dieses versteckt sich in einer Scheune und ist von aussen nicht als Wohngebäude erkennbar. Einerseits wurden Lehmziegel durch Gläserne ersetzt, andererseits lassen sich Teile der Scheunenwand zur Seite schieben. Wenn die Wände weg sind, hat man schöne Aussichten und bei schlechtem Wetter und geschlossenen Wänden kann man trotzdem noch Draussen sitzen.

Im Erdgeschoss sieht man noch die Tröge und ein genialer Leuchter. Das Haus selber ist in schwarz und hellbraunes Holz gehalten. Hier wurde aus den gegebenen Einschränkungen das Maximale herausgeholt.

Mehr Raum hat man sicher im Atriumhaus. Dieses hat eine riesige Küche und raumhohe Fenster auf allen Seiten mit einem weit auskragenden Dach und einer hölzernen Terrasse. Auch scheinen die Decken extra hoch zu sein und es scheint viel Wert auch gutes Licht gelegt worden zu sein, natürlich und künstlich.

Zuletzt Waldtraut, ein Haus welches mir innen weit besser gefällt als aussen. Wobei von weitem sehen die Schindel fast schon aus wie Ziegelsteine. Schön finde ich wieder die Küche, die Nutzung des Raumes unter der Treppe, die mit Bronze umrahmte Feuerstelle und die grossen Fenster.

Herbert Bruhin

In Siebnen wirkt Herbert Bruhin. In Niederurnen steht ein graues Haus auf einem Sockel. Ich mag, dass beide Schlafzimmer ein eigenes Bad haben. Auch spannend finde ich den orangen Korpus, welches die Treppe und das Gäste WC umfasst. Der Bauherr wollte ein kompaktes Haus, welches auch für zwei Personen nicht zu gross wäre. Von Innen finde ich das Haus schöner als von aussen, die Küche wirkt etwas eng, auf den überdeckten Sitzplatz hätte ich verzichtet. Schön ist bei diesem Haus, dass nebst den Bildern auch drei Artikel verlinkt sind. So kann man mehr über die Ideen des Architekten und des Bauherrn erfahren.

Diese Informationen fehlen zum Beispiel beim Haus Aeugst am Albis. Von aussen wirkt dieses Haus recht klobig. Die beiden Badezimmer könnten in einem Spital stehen. Die Küche wirkt für ein Haus dieser Grösse recht klein. Auch wenn dieses Haus wohl einiges teurer war, als das obige, wohnen möchte ich hier nicht.

Wanner Partner GmbH

Dieses mittelgrosse Büro befindet sich in Muttenz und hat ein Dutzend Mitarbeiter. Die Homepage ist schön, wie so oft sind Informationen zu Projekten nicht existent oder schwer zu finden (zum Beispiel wer die Mitarbeiter sind). Immerhin sind Beiträge externer Medien verlinkt.

Auf der Homepage konnte ich ausser Bildern keine Informationen finden. Deshalb stützte ich hauptsächlich auf baudokumention.ch ab. Das Projekt 24 in Riehen ist ein zweistöckiges Haus mit Gartenhalle. Im Keller befindet sich neben einem Gästezimmer und die Garage vor allem der Fitnessbereich mit Sauna. Die drei Schlafzimmer mit dem Wohn – und Esszimmer mit Küche im Erdgeschoss.

Mir gefällt die Fassade zur Strassenseite, das Elternbadezimmer sogar die Wendeltreppe, auch wenn ich diese grundsätzlich nicht mag. Das Cheminée ist zu klobig und blockiert Sichtachsen. Die Auswahl der Materialien und Farben ist exquisit. Ein Beispiel meiner Ambivalenz zeigt sich vielleicht an diesem Foto am besten. Es erinnert ein wenig and die Bunker in der Normandie, andererseits hat die gerillte Betondecke eine gewisse Schönheit.

Von der Sauna in den Pool

Ein weiteres ungewöhnliches Projekt steht in Bötzberg am Gäbiweg. Es besteht aus zwei Häusern, welche mit einem Gang verbunden sind. Oben befindet sich die Garage für drei Autos, das Elternschlafzimmer mit Umkleide, Sauna und Bad. Von diesem kann man die Treppe in den Pool nehmen. Oder man springt von der Sauna in den Pool und nimmt die Leiter zurück.

Im anderen Gebäude befinden sich zwei Schlafzimmer und der Wohn- und Essbereich mit Küche und Reduit. Schaut euch doch das Projekt 34 an, denn Bilder sagen mehr als Tausend Worte. Das Projekt wurde von Gehry’s Vitra-Haus inspiriert, es wirkt auch eher wie ein Museum, als ein Ort wo Menschen lieben und leben.

Wohnlicher ist das Haus 29 in allen Fällen, auch wenn es ähnlich Komplex ist. Dieses Einfamilienhaus auf zwei Ebenen hat zwei Innenhöfe, welche mit Bäumen bepflanzt sind. Vor allem gefällt mir der Elternbereich und die marokkanischen Schnitzereien im ganzen Werk und die Vorratskammer.

Nun ein Schnelldurchlauf ein paar anderer Objekte. Beim 15 gefällt mir das braune Badezimmer. 65 hat wohl den besten Ausblick aus der Badewanne wie auch eine Feuerstelle, die zwei Etagen wärmt, das 58 verwendet wie beim 34 Paneele wie ich sie an der Swissbau 2020 gesehen habe vom Anbieter Bruag. Das Haus 66 verwendet warme Farbe bei der Küche und auch im WC. Auch das Büchergestell mit Leiter finde ich spannend. Bei fast jedem Haus gibt es mehrere Sachen, die ich kopieren möchte.

L1 Architekten

In Arlesheim wirkt dieses recht kleine Team der L1 Architekten. Aufgefallen ist mir dieses Projekt in Binningen. Wie bei meiner Idee ist die Küche, das Esszimmer und das Wohnzimmer in einem Raum vereint. Die Pantry ist ebenfalls nahe der Küche. Im Obergeschoss befindet sich ein Master Bed Room mit Ankleide und separater WC / Dusche. Die drei Kinderzimmer teilen sich ein Badezimmer. Persönlich hätte ich wohl die Ankleide im hintersten Kinderzimmer als Dusche / WC oder zumindest WC genutzt. Auch hätte ich den Keller um die Hälfte reduziert. Man sammelt in seinem Leben zu viel Überflüssiges an. Viel mehr Menschen sollten sich an Marie Kondo ein Beispiel nehmen. Die Sauna im Keller wäre schon sehr angenehm, aber vorerst plane ich mal ohne.

Die Homepage hat Verbesserungsbedarf. Die einzelnen Projekte unter Architektur enthalten nur ein paar Bilder. Wenn man dann auf den Menu-Balken klickt, wird das Bild vergrössert, anstatt das man zum geklickten Bereicht kommt.

Rosenmund + Rieder Architekten

Bei ihrem Projekt in Langenbruck hat es einiges, das mir gefällt, aber auch einige störende Punkte. Das Haus ist sicher eine Verbesserung zu seinem Vorgänger, aber ich bezweifle ein wenig, dass es in die Gegend passt. Vor allem die Umfassungsmauer, finde ich unnötig hart. Im Innen würde ich mir mehr Ruhe wünschen. Interessant ist auch, dass dieses Haus das einzige Wohnhaus ist, welches auf ihrer Homepage die Aussicht, nicht das Haus zeigt.

Ein weiteres Haus steht in St. Pantaleon. Hier gefällt mir vor allem die Terrasse und die Treppe.

Blaser Architekten

Mit fast 40 Mitarbeitern und einer der besten Homepages hat dieses Büro viel kreiert. Bei swiss-architects werden neun Projekte vorgestellt, bei Baudokumentation eines.

Dieses befindet sich in Himmelried und ist um einiges grösser und teurer als mein Projekt DD2. Sowohl mein Projekt DD2 und dieses Haus sind nach Süden ausgerichtet. Leider fehlt sowohl ein externer Sonnenschutz wie auch eine PV-Anlage. „Gomes“ verteilt die rund 400 m² auf vier Split-Leveln mit entsprechend Treppen. Toll hingegen ist die Aussenküche beim überdeckten Sitzplatz. 702 Tage lang war die Projektdauer.

Bei diesem Umbau gefällt mir die Plättlung der Dusche sehr gut. Erinnert mich ein wenig an den Pool des Hearst Castle. Das Haus in Witterswil ist trotz Sichtbetons recht wohnlich, ist im Minerergie Standard erstellt und ist für Photovoltaik zumindest vorbereitet.

on3 AG

Vor einiger Zeit hatte ich mit Frau Hasler von der Brigitte Hasler Innenarchitektur Kontakt. Sie verwies mich an die on3 AG. Wenn man www.on3.ch im Browser eintippt, erhält man eine Fehlermeldung. on3.ch hingegen funktioniert. Leider sind die Bilder der beiden auf baudokumentation.ch präsentierten Gebäude doch arg klein, dafür hat es mehr Informationen als auf ihrer Homepage.

Am besten gefällt mir 7000 in Binningen. Auf einer recht schmalen Parzelle ist die Küche, das Wohnzimmer und das Elternschlafzimmer mit Büro, Ankleide und Bad angeordnet. Bei der Küche gefällt mir das Oberlicht und die Dachschräge.

Fazit

Die Auswahl an guten Architekten mit interessanten Projekten ist gross. Die Auseinandersetzung mit diesen haben folgende Erkenntnisse gebracht:

  1. Kein Sichtbeton im Wohnbereich.
  2. Farben sind essentiell, Schwarz-Weiss alleine genügt nicht.
  3. Glas ist für Fenster, nicht für Geländer.
  4. Ecken wo möglich mit 90°, Wände lieber gerade .
  5. Grosse und hohe Räume sind wichtiger als Spielereien.
  6. Verzierungen sind trotzdem wichtig.
  7. Eine gute Beleuchtung ist wichtig sowohl natürlich wie auch künstlich.
  8. Holz in Modeartion, vor allem wo es der Witterung ausgesetzt ist.
  9. „Form follows Function“ aber Dekor hat auch eine Daseinsberechtigung.
  10. Ein Haus ist nicht nur zum Wohnen gemacht, sondern auch zum Leben.

In den nächsten Tagen werde ich einige der erwähnten Architekten anschreiben und auch andere Optionen ausprobieren.

Eine davon wird archinaut.ch sein. Auf dem Forum für Bauen und Wohnen Schweiz wird unterschiedlich darüber berichtet. Ich werde meine Erfahrungen posten.